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10.07.2017
Veranstaltungsart: Round Table

Ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts ist die Unterstützung der Population der Flussperlmuschel. Ein Schritt dafür ist die Gewinnung und Aufzucht von Muscheln von Elterntieren aus der Maltsch (genetisch autochthone Tiere) und deren anschließende Ausbringung im Gewässer. Vor der Auswilderung werden potentielle Wiederansiedelungshabitate bewerten und geeigneten Stellen für die jungen Flussperlmuschel ausgewählt.

In die Bewertung der Eignung müssen verschiedene abiotische und biotische Parameter einbezogen werden. Um potentiellen Auswilderungsstellen zu identifizieren, sind unterschiedliche Aspekte entscheidend. Vor allem die Substratzusammensetzung ist von großer Bedeutung. Ideal sind mittelgroße Kornfraktionen und eine ausgewogene Mischung. Zuviel Sand verursacht instabile Verhältnisse, in denen sich die Muscheln nicht halten können. Ein gutes Habitat zeichnet sich weiters durch einen geringen Anteil an Feinsedimenten (Schluff und Ton) aus. Diese stammen aus verschiedenen Quellen wie Bodenerosion, unnatürlichen Uferanbrüchen oder aus Siedlungsbereichen und verhindern das Überleben der Jungmuscheln im Sediment. Weitere Limitation entstehen im Bereich chemisch-physikalischer Prozesse, die sich beispielsweise in der Leitfähigkeit niederschlagen. Flussperlmuschelgewässer zeichnen sich natürlicherweise durch eine niedrige Leitfähigkeit aus. Auch biotische Parameter werden in die Bewertung einbezogen. Pflanzlicher Detritus bildet beispielsweise die Nahrungsbasis für die Muscheln. Dessen Qualität ist entscheiden für den Erfolg der Nachzucht.

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