In drei Kapiteln nähert sich die Ausstellung Wagners Vermächtnis. Dabei illustriert sie die Abkehr des Architekten von der Formensprache des Historismus und seinen Einfluss auf die moderne Architektur und Stadtplanung. Früher als andere erkannte Wagner dabei auch die zunehmende Bedeutung von Technik und Ingenieurwesen, die sich in neuen Konstruktionen und Werkstoffen manifestierte. Folgerichtig postulierte er einen sogenannten „Nutzstil“, dessen Formen sich aus Material, Konstruktion und Funktion ergeben sollten. Durch diesen Bruch mit der Ästhetik des Historismus und der vorherrschenden Baukunst wurde Wagner zur Leitfigur der Wiener Moderne. Die Wagner-Schule nach 1900 wird indes durch den starken Einfluss von Architekten wie Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Josef Plečnik, Max Fabiani oder auch István Medgyaszay, Jan Kotěra oder Pavel Janák zum Laboratorium für Stilpluralismus und individuelle stilistische Ansätze, die auch in der Postmoderne wieder aktuell wurden.
Kurator: Sebastian Hackenschmidt, Kustode MAK-Sammlung Möbel und Holzarbeiten
Wissenschaftlicher Beirat
Iris Meder, Architekturhistorikerin und freie Kuratorin Ákos Moravánszky, Professor emer. für Architekturtheorie, ETH Zürich
Ort: MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Stubenring 5, 1010 Wien
Die Ausstellungseröffnung fand am 29.05.2018 statt.