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02.05.2018
Veranstaltungsart: Konferenz

Am Mittwoch den 2. Mai fand im Retzer Rathaus die Startveranstaltung für das grenzüberschreitende Naturschutzprojekt „Connecting Nature – ConNat ATCZ“ statt. Landesrat Martin Eichtinger, Pavel Hroch, Vizegouverneur des Kreises Südböhmen und Martin Hyský, Kreisrat des Kreises Vysočina betonten in gemeinsamen Interviews die grenzüberschreitende Bedeutung.

Niederösterreich, konkret Most-, Wald- und Weinviertel und die Kreise Südböhmen, Vysocina und Südmähren wollen künftig den gemeinsamen Landschaftsraum verbinden und Schutzgebiete besser erhalten. 11 Partner aus Tschechien und Österreich arbeiten dabei zusammen, der Nationalpark Thayatal ist Leadpartner.
Landesrat Martin Eichtinger hob die Vorteile der grenzüberschreitenden Vernetzung hervor: „Dem Land Niederösterreich ist es ein Anliegen, die nachhaltige Entwicklung unseres Lebensraums grenzüberschreitend zu unterstützen. Das Projekt sichert aber nicht nur den Umwelt- und Naturschutz, sondern stärkt auch die wirtschaftliche Entfaltung, kurbelt den Tourismus an und begünstigt den Arbeitsmarkt durch schwindende Barrieren. Dafür ist es wichtig, Kleinregionen und Gemeinden miteinzubeziehen. Der grenzüberschreitende Nationalpark Thayatal – Podyi ist gewissermaßen das Bindeglied in diesem Korridor.“

Zum Inhalt des Projekts:
Der gemeinsame Landschaftsraum zwischen den NÖ Regionen Mostviertel, Waldviertel, Weinviertel und den Kreisen Südböhmen, Vysocina und Südmähren wird durch Verbauung, Straßen und intensive Nutzung zunehmend zerschnitten. Dadurch fällt es größeren Wildtieren wie Hirsch, Elch oder Luchs und speziell schützenswerten Arten wie der scheuen Wildkatze immer schwerer Wanderrouten zu finden. Das hat zur Folge, dass wichtige Schutzgebiete und naturnahe Landschaften wie die Nationalparks Thayatal und Podyji oder die Ramsargebiete und Moore des Waldviertels und Südböhmens isoliert und durch fehlenden Artenaustausch in ihrer Biodiversität beeinträchtigt werden. Durch Torfabbau und Entwässerung werden die Kernlebensräume zusätzlich noch beeinträchtigt.
Mit dem Projekt „ConNat – Connecting Nature“ strebt Niederösterreich gemeinsam mit der Tschechischen Republik eine Sicherung und teilweise Wiederherstellung der traditionellen Wildtierwanderroute sowie Maßnahmen zum Moorschutz und in den Nationalparks Thayatal und Podyji über die Staatsgrenzen hinweg an.
Die Herausforderung liegt dabei in der Zusammenführung verschiedenster Interessen aus den Bereichen Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Raumordnung und Wirtschaftsentwicklung. Gemeinden und Regionen werden daher in das Projekt zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Form von Workshops miteinbezogen.

Eine breite Projektpartnerschaft zur effektiven Umsetzung:
Eine Besonderheit des Projektes ConNat ist die intensive Zusammenarbeit 11 unterschiedlicher Partner – 5 aus Tschechien und 6 aus Österreich.
Alle Partner bringen umfangreiches Vorwissen aus den Bereichen Naturschutz, Wildtierökologie und Regionalplanung ein und stammen aus der öffentlichen Verwaltung, Universitäten und NGO´s.

Der Nationalpark Thayatal ist der Leadpartner in diesem Projekt, unterstützt durch die NÖ.Regional.GmbH. Gemeinsam mit dem Nationalpark Podyji arbeitet er in langjährig erprobter Kooperation an der Förderung der Biodiversität in den beiden Nationalparks und der Bestandsstützung der Wildkatze. Auch Besucher sollen sich künftig über neue Angebote freuen können.
Im Projekt sind mit der Naturschutzabteilung der NÖ Landesregierung und der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik öffentliche Verwaltungsstellen beteiligt. Diese streben vor allem den Austausch im Bereich Schutzgebietsmanagement und eine Abstimmung der Natura 2000-Ziele an.
Ein Kernoutput des Projekts ist die Erhebung und Sicherung von Wildtierwanderkorridoren. Die Universität für Bodenkultur, die Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik, sowie die NÖ.Regional.GmbH, die Österreichischen Bundesforste und die Kreise Südböhmen und Vysočina arbeiten hier zusammen. Letztere arbeiten an einem Aktionsplan und stimmen sich mit Gemeinden und Regionen in Workshops ab.
Der Österreichische Naturschutzbund, die Österreichischen Bundesforste AG, das Institut für Botanik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und der Kreis Südböhmen kümmern sich um die Erhaltung von Moor-Lebensräumen und setzen gemeinsam aktive Verbesserungsmaßnahmen um. In Exkursionen und Broschüren wird auch der Bevölkerung Info zu den hochinteressanten und sehenswerten Lebensräumen angeboten.

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