Naturstoffe und die Extrakte von Naturstoffen sind äußerst komplexe Mischungen. Um sie chemisch analysieren zu können wird daher eine höchst leistungsfähige Trennmethode benötigt. Gaschromatographie mit massenspektrometrischer Detektion (GC-MS) ist eine der effizientesten Analysentechniken und kann bis zu wenige hundert Verbindungen in einer einzelnen Analyse detektieren. Trotzdem reicht diese Trennleistung nicht aus, um der Komplexität von Naturstoffen gerecht zu werden. Im Projekt Valid – Added Value from Residuals werden daher leistungsfähigere Messmethoden entwickelt, die eine GCxGC-MS verwenden. Dabei werden die in einer herkömmlichen GC-Analyse möglicherweise unvollständig aufgetrennten Substanzen unmittelbar an eine zweite GC-Trennung übergeben. Die Bedingungen der zweiten Trennung werden so gewählt, dass sie sich möglichst stark von der ersten unterscheiden. Dadurch erhöht sich die Anzahl der aufgetrennten Substanzen um ein Vielfaches, und die molekulare Vielfalt von Naturstoffen kann vollständiger erfasst werden.
Bilder:
1D.jpg: Herkömmliche, eindimensionale GC-Analyse eines ätherischen Öls. Jeder Peak steht für zumindest eine Substanz. Man sieht, dass manche Peaks überlappen und daher Substanzen nicht aufgetrennt werden konnten.
3D.jpg: Zweidimensionale GCxGC-Analyse desselben Öls. Es sind sichtlich mehr Substanzen voneinander getrennt als in der herkömmlichen Analyse. Außerdem sind Verbindungen, die nur in kleinen Mengen vorhanden sind, deutlicher zu erkennen.