ACHTUNG! Informationen zu der neuen Förderperiode 2021-2027 finden Sie auf der neuen Website interreg.at-cz.eu.
22.11.2022 - 22.11.2022
Veranstaltungsart: Konferenz

Am 22. November 2022 nahmen 70 Teilnehmer aus Österreich und der Tschechischen Republik an der österreichisch-tschechischen Konferenz in den Räumlichkeiten von Moravian Science Centre in Brünn teil. Im Rahmen der Veranstaltung "Wissenschaft, Forschung und Innovationen in der Grenzregion AT-CZ“ wurden erfolgreiche grenzüberschreitende Projekte zwischen österreichischen und tschechischen Partnern vorgestellt und gemeinsam mit Experten aus dem Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten für die nächsten Jahre diskutiert. Die verantwortlichen Vertreter des Förderprogramms stellten auch die neuen Rahmenbedingungen des EU-Programms INTERREG VI-A Österreich-Tschechische Republik 2021-2027 vor dem Beginn der neuen Förderperiode vor. Die Konferenz wurde von der Region Südmähren im Rahmen des Projekts "Connecting regions AT-CZ" organisiert und durch EU-Mittel unterstützt.

Die INTERREG V-A Programmperiode Österreich-Tschechische Republik 2014-2020 geht zu Ende. Dies war der Anstoß für die Präsentation von sechs erfolgreichen grenzüberschreitenden Projekten im Rahmen dieser Konferenz.

Das Ziel des Projekts ALGENETICS - Gemeinsames tschechisch-österreichische Zentrum für Algenbiotechnologie war die Verbesserung und Stärkung der Kapazitäten in den Bereichen Forschung, technologische Zusammenarbeit und Innovation für die Einrichtung eines gemeinsamen tschechisch-österreichischen Zentrums für Algenbiotechnologie. Beide Forschungszentren befassen sich mit aktuellen europäischen und globalen Forschungsfragen im Bereich der Mikroalgenbiotechnologie. Die Kombination von komplementärem Wissen und die Nutzung von Laboreinrichtungen sowohl der österreichischen als auch der tschechischen Teams wird das regionale Know-how stärken. Dies wird in Zukunft zu einer größeren Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen und zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Atmosphäre beitragen, ohne mit dem Anbau von Nahrungsmitteln zu konkurrieren, wie dies bei anderen Biokraftstoffen der Fall ist. Das Projekt ist auf der Ebene der Grundlagenforschung angesiedelt und völlig innovativ - keine anderen Forschungsgruppen in den beiden Regionen arbeiteten an der Produktion dieser wertvollen Substanzen aus Blauaugen.

Projekt HARDIS - Mechanischer Aufschluss von Laubholz. Aufgrund des Klimawandels und der sich daraus ergebenden Änderungen in der Forstpolitik wird die Bedeutung von Laubholzrohstoffen in naher Zukunft zunehmen. Da die Holzindustrie in unseren Regionen hauptsächlich auf die Verarbeitung von Nadelholz ausgerichtet ist, steht diese Industrie vor einer großen Herausforderung. Es ist daher notwendig, auf diese Herausforderungen im Vorfeld zu reagieren und das mögliche Marktpotenzial zu erweitern. Dieses Projekt reagiert auf diese Veränderungen, indem es das nötige Grundlagenwissen vermittelt, um die Herausforderungen der Laubholzverarbeitung zu meistern.

Projekt Kompetenzzentrum MechanoBiologie in Regenerativer Medizin legt den Schwerpunkt auf die gemeinsame Forschung auf dem hochinnovativen Gebiet der regenerativen Medizin, wo Therapien entwickelt werden, die teure und langfristige pharmakologische Behandlungen oder wiederholte chirurgische Eingriffe ersetzen sollen. Das Projekt verfolgt eine Strategie die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen, um funktionsgestörte Zellen und Gewebe wiederherzustellen. Die Mechanobiologie stützt sich auf relativ kostengünstige Methoden, was die Therapiekosten vermindert.

Projekt REEgain - Nachhaltiges biologisches Recycling von umweltbedenklichen Stoffen (Rare Earth Elements) aus Elektronikabfall und Abwässern konzentriert sich auf das mögliche Recycling von Seltenerdmetallen, die in elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen, Computern und Energiesparlampen verwendet werden. Ihre Verfügbarkeit ist jedoch begrenzt, und es gibt bisher keine umweltfreundlichen Recyclingmethoden. Aus diesen Gründen haben sich die Projektpartner die Aufgabe gestellt, gemeinsam mit der regionalen Industrie anwendbare Recyclingtechnologien zu entwickeln, die es ermöglichen, Seltene Erden aus Elektroschrott zurückzugewinnen.

Nächstes Projekt - IRAS - Innovative Recyclingtechnologie für Aschen und Schlacken  konzentriert sich auch auf die Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen, insbesondere von Schwermetallen wie Blei, Zink, Kobalt und Chrom.  Aschen und Schlacken sind wichtige Quellen für Sekundärrohstoffe. Das IRAS-Projekt konzentriert sich auf die Gewinnung dieser Ressourcen durch ein bioelektrochemisches Auslaugungsverfahren mit speziellen Bakterien. Die Ergebnisse sind für die Entsorgungs- und Stahlindustrie von Interesse und tragen zur Ressourcenschonung bei.

Zuletzt vorgestelltes Projekt SAFEBRIDGE - Fortgeschrittene Analyse bestehender Stahl- und Spannbetonbrücken: Nichtlinearität, Zuverlässigkeit, Sicherheitsformate, Lebenszeitaspekte / Advanced analysis of existing reinforced and pre-stressed concrete bridges: Nonlinearity, reliability, safety formats, life-time aspects. Ziel des SAFEBRIDGE"-Projekts war es, fortschrittliche numerische Verfahren zur Zustandsbewertung von Brückensystemen auf der Grundlage von Zuverlässigkeitsmethoden zu entwickeln und sie einer größeren Anzahl von Ingenieurbüros sowie Infrastrukturbetreibern in den AT-CZ-Regionen zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig ein gemeinsames Schulungsprogramm mit Schwerpunkt auf der Bewertung der strukturellen Zuverlässigkeit zu erstellen.

Der zweite Teil der Konferenz war der neuen INTERREG VI-A Programmperiode Österreich-Tschechien 2021-2027 gewidmet. Für grenzüberschreitende Projekte im Rahmen der PO1 - Forschung und Innovation sind in den kommenden Jahren rund 19 Mio. EUR vorgesehen. Die eingereichten Projekte werden mit bis zu 80% der EU-Mittel gefördert. Das Ende der Konferenz war Fragen und individuellen Konsultationen mit den Regionalkoordinatoren aller Länder und Regionen des Fördergebiets gewidmet, sowie der Möglichkeit der Vernetzung und der Suche nach potenziellen Partnern für die zukünftige Zusammenarbeit im Bereich FuEuI im grenzüberschreitenden AT-CZ-Gebiet.

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