Die Programmperiode von Interreg Österreich-Tschechien 2014-2020 neigt sich dem Ende zu. Deshalb wurden bei der Konferenz fünf erfolgreiche grenzüberschreitende Projekte präsentiert. Das Projekt Connecting Nature AT-CZ hatte ganz im Sinne der EU-Strategie zur Grünen Infrastruktur zum Ziel, die großräumige Lebensraumvernetzung zwischen NÖ Kalkalpen, Böhmerwald, Böhmisch-Mährischen-Höhen u. Karpaten zu sichern, über die Grenze zu verknüpfen und die Kernlebensräume durch abgestimmte Managementmaßnahmen zu erhalten.
Das Kulturprojekt I-Cult will das Interesse an dem in Museen und Galerien beiderseits der Grenze präsentierten Kulturerbe mittels eines vernetzten Angebotes und der Entwicklung gemeinsamer Präsentationsprojekte steigern.
Die Projekte Burgen- und Schlösserweg sowie Volkskultur AT-CZ heben das gemeinsame historische Erbe beider Länder hervor und entwickeln auf dieser Basis gemeinsame grenzüberschreitende Angebote kulturtouristische Events.
Im Projekt COL stand die Errichtung eines Zentrums für Erneuerung des gemeinsamen Kulturerbes in Znojmo (Znaim) im Fokus. Es befasst sich systematisch mit der nachhaltigen Erneuerung von historischen Bauwerken, Arealen und Ortschaften im Grenzraum.
Alle diese Projekte stehen beispielhaft und stellvertretend für viele weitere grenzüberschreitende Projekte aus dem tschechisch-österreichischen Gebiet, die durch zahlreiche engagierte Menschen und Organisationen aus beiden Ländern abgewickelt und mit Mitteln der Europäischen Union gefördert wurden.
Im zweiten Teil der Konferenz stand die neue Förderperiode von Interreg Österreich-Tschechien 2021-2027 im Vordergrund. Für grenzüberschreitende Projekte zwischen österreichischen und tschechischen Institutionen stehen in den nächsten Jahren rund 108 Mio. € zur Verfügung. Die eingereichten Projekte werden bis zu 80% aus EU-Mitteln gefördert.
Die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben direkte Auswirkungen auf den Kultur- und Tourismusbereich. Das Verhalten der Gäste und ihre Ansprüche an das kulturtouristische Angebot haben sich in den letzten 2 Jahren verändert, sie bieten aber auch neue Chancen für den Kultur- und Tourismussektor. In einer Interviewrunde mit vier ExpertInnen aus dem österreichisch-tschechischen Gebiet wurden aktuelle Herausforderungen sowie auch künftige Potentiale im Grenzraum diskutiert.
Im Gesamten blicken die Akteure aus dem Bereich Kultur und Tourismus den nächsten Jahren optimistisch entgegen. Das Programm Interreg Österreich-Tschechien setzt mit einer eigenen Prioritätsachse einen klaren Fokus auf diesen Bereich und beide Seiten wollen durch innovative Zugänge wie grenzüberschreitende Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, den verstärkten Einsatz von Digitalisierung sowie der Entwicklung gemeinsamer neuer kulturtouristischer Angebote die Besucherzahlen und Nächtigungszahlen im Grenzraum heben.