Gemeinden und Städte in Mitteleuropa sehen sich infolge des Klimawandels zunehmend mit Trockenheit, Hitzewellen, Überhitzung oder umgekehrt mit Starkregen und Überflutungen konfrontiert, und deshalb werden Anpassungsmaßnahmen entwickelt, um diese extremen Wetterereignisse abzumildern. "Im Rahmen des nationalen Wettbewerbs Adapterra Awards haben wir in diesem Jahr neben anderem auch drei Projekte in den tschechisch-österreichischen Grenzregionen ausgezeichnet. Von den tschechischen Vertretern im Wettbewerb hat die Jury die Gemeinde Ořechov für ihre langfristige Arbeit und ihre Investitionen in die Maßnahmen zur Minimierung der Überschwemmungen, der Bodenerosion sowie für einen sinnvollen Umgang mit Regenwasser ausgezeichnet", sagt Monika Hlávková von der Nadace Partnerství (Stiftung Partnerschaft).
Die Gemeinde Ořechov widmet sich seit langem der Erneuerung der umgebenden Landschaft oder dem Regenwassermanagement innerhalb und außerhalb des Dorfes. Der örtliche Bürgermeister, Tomáš Dudík, erwähnt, dass sie im Grunde alle kommunalen Flächen genutzt haben, um Feldwege zu bauen, Baumreihen zu pflanzen, Hecken, Reine oder einen großen Erdwall mit einem Biokorridor anzulegen, der vor Überschwemmungen und Abschwemmung vom Ackerland ins Dorf schützt. Außerdem wurden im Dorf auch drei Naturteiche, einen Trockenpolder, ein sieben Hektar großes Feuchtgebiet und vier Regenwasserrückhaltebecken errichtet.
Auf österreichischer Seite punkte das Projekt des revitalisierten Ortszentrums Lanzenkirchen, wo der Schwerpunkt auf viel Grün (mehr als 20.000 Pflanzen), großen Bäumen, die in ein spezielles Substrat gepflanzt wurden, oder versickerungsfähigen Flächen, lag. Im Vergleich zur ursprünglichen Asphaltfläche ist der öffentliche Raum im heißen Sommer angenehmer, um sich dort aufzuhalten, und besser auf die Trockenperioden vorbereitet. "In der Online-Stimmabgabe auf der Wettbewerbs-Website hat das Projekt zur Renaturierung eines Abschnitts der oberösterreichischen Trattnach die Gunst der Öffentlichkeit gewonnen. So wurden beispielsweise im Bereich auf einer Länge von etwa einem halben Kilometer neue Ufervegetation gepflanzt und Mäander angelegt. Dadurch hat sich Abflussraum vergrößert und verlangsamt, wodurch das Überflutungsrisiko verringert wurde", fügt Monika Hlávková, die Organisatorin des Wettbewerbs, hinzu.