Um Gunst der Jury und der Öffentlichkeit bemüht sich etwa ein im Tiergarten Hluboká realisiertes Dachbegrünungs- und Bepflanzungsprojekt mit naturnahen ausdauernden Pflanzen. Die Gründächer, mit denen das Verwaltungsgebäude, Hallen oder Ställe versehen sind, helfen Tieren und Menschen. Denn sie halten das Regenwasser zurück, hindern es daran, aus dem Gartengelände schnell abzufließen. Zugleich sorgen sie im Inneren sowie im Außenbereich von Gebäuden für ein angenehmes Mikroklima. Einen wichtigen Beitrag leisten auch die pflegeleichten, mit ausdauernden Pflanzen bewachsenen Flächen, die schrittweise den üblichen Rasen ersetzen sollen. „Das bringt positive Nebeneffekte: Der Raum sieht optisch gut aus, die Grünflächen werden erweitert und die biologische Artenvielfalt steigt. Im Hinblick auf die hohen Besucherzahlen erschließt sich dem Tiergarten dadurch nebenbei eine Vorbildfunktion für die Öffentlichkeit,“ kommentiert der stellvertretende Tiergartendirektor Roman Kössl.
In Nové Město na Moravě nahm die Kreisverwaltung den Umbau einer Kinderabteilung des dortigen Krankenhauses nach Passivhausstandards in Angriff. „Der Neubau vereint moderne Technologien mit einer umweltschonenden Bauweise, die hilft, bestehende Gebäude energetisch effizienter, nachhaltiger zu machen, vermeidbare Energieverluste zu verhindern, alternative Energiequellen zu nutzen. Die neue Halle zeigt, dass es möglich ist, nachweisbar den Energiebedarf von Gebäuden der öffentlichen Hand zu senken, dies auch bei Bauten mit betriebsspezifischen Bedingungen, wie es etwa Spitäler sind,“ beschreibt Jan Říčan der Gruppe Regionalentwicklung der Kreisverwaltung. Das Spital nutzt das Abwasser eines Beckens zur Warmwasser-Vorwärmung, nutzt Abwasser als Spülwasser für Toiletten und auf dem Gebäude gibt es das obligate Gründach, das nicht nur der Wärmedämmung dient, sondern zugleich hilft, im Außenbereich sowohl die Luftqualität als auch das Mikroklima zu verbessern.
Investitionen zur Linderung von Folgen des Klimawandels werden auch von Gemeinden in Angriff genommen. In Ostopovice unweit von Brno hat die Stadtverwaltung das dortige Grundschul- und Kindergartengebäude so umbauen lassen, dass es nun imstande ist, auf den Klimawandel clever zu reagieren. Den Betrieb der neuen versorgungstechnischen Installationen bewirkt eine Wärmepumpe mit fünf Tiefbohrungen, für Abkühlung sorgt ein 300 Meter großes Gründach, gespült wird mit Regenwasser, ein Naturlehrgarten rundet den Außenbereich ab. „Das Projekt lebt weiter. Maßgeblich sind nicht nur Firmen, sondern auch Schüler und Eltern, die unbezahlte Freiwilligenarbeit leisten. Gemeinsam lassen wir einen Bereich entstehen, in dem sich jeder wohl fühlt. Laufend kommen kleine Dekorationen, Themenecken, Veranschaulichungen von Wissenswertem hinzu. Das Gelände wird für uns zu einem natürlichen Unterrichtsraum,“ erläutert der Schuldirektor Petr Juráček.
Aus Nieder- und Oberösterreich sind insgesamt 10 Nominierungen von Anpassungsprojekten eingetroffen, damit sie heuer erstmals um den grenzüberschreitenden Adapterra Awards Preis mitstreiten. Mit einem guten Beispiel geht etwa die oberösterreichische Gemeinde Schwertberg voran. Es gab hier regelmäßig Starkregen mit lokalen Überflutungen, die ungewöhnlich groß waren. Die in den letzten Jahren getätigten Investitionen haben es möglich gemacht, an den Problemstellen 10 Rückhaltebecken, ausgeklügelte Entwässerungskanäle und Gräben zu errichten. Die Gemeinde hat auch mit Landwirten Verträge abgeschlossen, die sie verpflichten, über 5ha Hangflächen in Dauergrünland umzuwandeln.
Mehr unter www.adapterraawards.eu
Zeitplan für grenzüberschreitende Adapterra Awards 2021:
- 3. 8. Veröffentlichung der Finalisten und Beginn der sommerlichen Abstimmung der Öffentlichkeit
- 15. 10. Ende der Abstimmung
- 4. 11. Ehrung der Gewinner der grenzüberschreitenden Adapterra Awards
Kontakt:
Monika Hlávková, Projektmanagerin | monika.hlavkova@nap.cz I Telefon: +420 725 782 227